Georg Friedrich Götz: Preise für Medizinforschung seit 1969

Die Georg Friedrich Götz-Stiftung zeichnet jährlich zwei Forschende der Universität Zürich aus, die hervorragende, international anerkannte Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- oder klinischen Forschung ausweisen. Der Preis ist mit insgesamt 30 000 Franken dotiert.   

Die Stiftung ist innerhalb der medizinischen Fakultät der Universität Zürich (UZH) angesiedelt und zeichnet Forschende der UZH aus, die hervorragende, international anerkannte Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- oder klinischen Forschung ausweisen. Und das mit langjähriger Tradition: Über 100 Forschende wurden seit 1969 bereits mit dem alljährlich verliehenen Preis ausgezeichnet. Seit 2019 führt die UZH Foundation die Geschäfte der Stiftung.

Georg Friedrich Götz

Der in Deutschland geborene Stiftungsgründer Georg Friedrich Götz war erfolgreicher Unternehmer und siedelte 1960 in die Schweiz um. Im Laufe seines Lebens musste er sich in Zürich mehrmals verschiedenen Operationen unterziehen, etwa wegen Lungenkrebs oder einer Darmerkrankung. Aus Dankbarkeit für die wiedererlangte Gesundheit gründete er im Jahr 1964 an der Universität Zürich die Georg Friedrich Götz-Stiftung, welche jährlich einen Preis für Fortschritte in der Medizin vergibt.

Mehr über das Leben von Georg Friedrich Götz

 

Der Preis

Der Georg Friedrich Götz-Preis wird jährlich an zwei oder drei Forschende, die an der Universität Zürich habilitiert sind und sich über hervorragende, international anerkannte Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- oder klinischen Forschung ausweisen können, ausgerichtet. Der Preis ist mit insgesamt 30 000 Franken dotiert.

Aufruf Georg-Friedrich Götz Preis

Die Preiskommission setzt sich aus folgenden Personen zusammen:

  • Prof. Dr. Adriano Aguzzi, Direktor Institut für Neuropathologie USZ

  • Prof. Dr. Emanuela Keller, Leitende Ärztin Institut für Intensivmedizin USZ

  • Prof. Dr. Oskar Jenni, Leiter Abteilung Entwicklungspädiatrie Universitäts-Kinderspital Zürich

Der Förderbeirat setzt sich aus folgenden Personen zusammen:

  • Prof. Dr. Michael Schaepman, Rektor UZH, Vorsitz
  • Prof. Dr. Dr. Frank Rühli, Dekan Med. Fakultät, Direktor Institut für Evolutionäre Medizin UZH
  • Prof. Dr. Maries van den Broek, Vizedekanin Forschung, Inst. für Experimentelle Immunologie UZH
  • Prof. Dr. em. Hans Weder

Preisträgerin 2025 Jana Ellegast

«Zellintrinsische Inflammation als Strategie gegen AML-Zellen»

Mehr als die Hälfte der Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) kann weiterhin nicht geheilt werden; zudem konnten Patienten mit AML bislang nicht von klassischer Immuntherapie profitieren.

Jana Ellegast und ihr Team postulierten, dass Leukämiezellen - vereinfacht fehlgeleitete Immunzellen - zellintrinsische Immun-Signalwege zum Überleben nutzen und folglich deren gezielte Perturbation als zelleigene, selbst gerichtete Immuntherapie eingesetzt werden kann.

Durch genomweite Screenings identifizierte das Team den Immunmodulator Interferon regulatory factor 2 binding protein 2 (IRF2BP2) als AML-Abhängigkeit. Die Wissenschaftler entdeckten, dass IRF2BP2 den IL-1ß/TNFα-Signalweg unterdrückt. Der akute Verlust von IRF2BP2-Protein oder Knockout des Gens führt zu einer akuten, überschiessenden Entzündungsreaktion in den Leukämiezellen und abschliessend zu deren Zelltod.

Die Studie entdeckte eine bislang unbekannte Achillesferse der AML-Zellen, etablierte überschiessende, zellintrinsische Inflammation als ein Mechanismus um Leukämiezellen dem Zelltod zuzuführen und zeigte IRF2BP2-vermittelte Transkriptionsunterdrückung als Überlebensstrategie von Leukämiezellen. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Ansätze für AML-gerichtete Therapien.

Preisträger 2025 Jiang-An Yin

«Quadruple-Guide Arrayed CRISPR Libraries and Novel Genetic Modifiers for Parkinson’s and Prion Diseases»

Unvoreingenommene genetische Untersuchungen stellen eine fundamentale Methode dar, die durch die CRISPR-Technologie erheblich optimiert wurde. Während aktuelle CRISPR-Studien gepoolte Guide-RNA-Bibliotheken verwenden, die nur begrenzt auf selektierbare Phänotypen anwendbar sind, erweitern geordnete CRISPR-Bibliotheken den Umfang solcher Untersuchungen erheblich. Die Erstellung solcher geordneter CRISPR-Bibliotheken ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe, und ihre Verfügbarkeit bleibt begrenzt. Dr. Jiang-An Yin hat eine hochdurchsatzfähige Methode zur Plasmidklonierung in Flüssigphase entwickelt und Array-Bibliotheken für die genomweite Ablation (19.936 Plasmide) menschlicher proteinkodierender Gene sowie für deren Aktivierung und epigenetische Stilllegung (22.442 Plasmide) erstellt. Jedes Plasmid enthält eine Anordnung von vier nicht überlappenden Guide-RNAs, die für die meisten menschlichen DNA-Polymorphismen optimiert sind. Die Studien haben gezeigt, dass diese neuen Bibliotheken sowohl in ihrer Überlegenheit als auch Vielseitigkeit bestehende Ressourcen in verschiedenen Systemen, darunter induzierte pluripotente Stammzellen und Organoide, übertreffen. Mit dem Fokus auf neurodegenerative Erkrankungen und der Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus dem begrenzten Erfolg klinischer Studien ergeben, die auf krankheitsassoziierte Gene oder deren Produkte abzielen, öffnet das CRISPR-Tool neue Türen für die Forschung. Dr. Yin hat zahlreiche neu identifizierte Gene gefunden, die potenziell medikamentös behandelbar sind und die Pathologie von Parkinson- sowie Prionenerkrankungen regulieren.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Georg Friedrich Götz-Preises

Über 100 Preise wurden seit der Gründung der Stiftung bereits vergeben. Eine Übersicht aller bisheriger Preisträgerinnen und Preisträger des Götz-Preises steht hier zum Download:

Alle Preisträgerinnen und Preisträger


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Tonja Küng
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