Von 2022 bis 2023 war Paola Cerrito Early-Career Fellow am Collegium Helveticum. Im Mai 2025 begann die Evolutionsanthropologin ein neues Kapitel als Assistenzprofessorin für Humanevolution an der Universität Zürich (Tenure Track). Ihr Weg von der Promotion zur Professur ist ein Beispiel für das transformative Potenzial, das ein interdisziplinäres Fellowship an einer Hochschule wie dem Collegium Helveticum haben kann.
Erweiterung des Horizonts
Paola Cerrito befand sich in der Endphase ihres Doktorats in evolutionärer Primatologie an der New York University, als sie sich für ein Early-Career-Fellowship am Collegium Helveticum zu bewerben begann. «Ich wollte mein Fachwissen über den engen Rahmen meiner Doktorarbeit hinaus erweitern und die Möglichkeit haben, unabhängige und interdisziplinäre Forschung zu betreiben», erklärt Paola ihr Interesse am Collegium.
Das Collegium Helveticum ist ein Institut für fortgeschrittene Studien, das von der Universität Zürich, der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste getragen wird. Es beherbergt jährlich bis zu vierzig internationale Stipendiaten, die eigene Projekte verfolgen und sich interdisziplinär austauschen. Für Postdocs wie Paola bietet es eine einmalige Chance, die eigene Forschung in eine neue Richtung zu lenken.
Während ihrer Promotion analysierte Paola chemische Signaturen in fossilen Zähnen und Knochen, die sie als medizinische Aufzeichnungen unserer ausgestorbenen Vorfahren betrachtete, um zu untersuchen, wann lebensgeschichtliche Merkmale wie kurze Abstände zwischen den Geburten oder eine lange Lebensspanne erstmals auftraten. Als sie an das Collegium kam, wollte sie sich mehr auf das Zusammenspiel zwischen Lebensgeschichte und Gehirnentwicklung, Kognition und kommunikativen Korrelaten konzentrieren. Dabei interessierte sich Paola besonders für den relativen Zeitpunkt sozialer Interaktionen und der Gehirnbildung, der die Entstehung unserer bemerkenswerten soziokognitiven Fähigkeiten ermöglicht.
«Suchausschüsse betonten die Breite und Unabhängigkeit meiner Forschung – Qualitäten, die durch die Erfahrung am Collegium gefördert wurden.»
Paola Cerrito
Eine seltene Gelegenheit
«Ich bezweifle, dass ich ohne das Collegium Helveticum-Stipendium meinen Forschungsschwerpunkt so effektiv hätte erweitern oder verlagern können», sagt Paola. Das Collegium-Stipendium erwies sich in mehrfacher Hinsicht als eine transformative Erfahrung. Es ermöglichte Paola, direkt nach ihrer Promotion ein unabhängiges Forschungsprojekt zu beginnen – eine seltene Gelegenheit in den Biowissenschaften. Es ermöglichte ihr auch den Aufbau wertvoller Kooperationen in Zürich, wobei sie nicht nur Verbindungen zu ihrem Associate Fellow an der Universität Zürich, sondern auch zu Wissenschaftlern ausserhalb ihres unmittelbaren Fachgebiets knüpfte. Dieses interdisziplinäre Engagement erweiterte ihre Perspektive und trug dazu bei, dass ihre Forschung weit über Evolutionsbiologie und Anthropologie hinaus Beachtung fand.
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